Die Gespräche zwischen der Ukraine und Russland über eine mögliche Friedenslösung haben begonnen. Die Ukraine fordert einen "sofortigen Waffenstillstand" und den Abzug der Truppen. Russland will eine schnelle Einigung.
Eine ukrainische Delegation ist zu Gesprächen mit russischen Vertretern an der ukrainisch-belarusischen Grenze eingetroffen. Die Ukraine fordere einen "sofortigen Waffenstillstand" und den Abzug der russischen Truppen, teilte das ukrainische Präsidialamt mit.
Russland hofft nach Kreml-Angaben auf eine rasche Einigung bei den Gesprächen mit der Ukraine. "Wir sind definitiv daran interessiert, so schnell wie möglich zu einer Einigung zu kommen", sagte der russische Unterhändler Wladimir Medinski dem russischen Fernsehen. Diese müsse aber "im Interesse beider Seiten sein".
Die ukrainische Abordnung wird von Verteidigungsminister Oleksij Resnikow geleitet. Er wird unter anderem von Präsidentenberater Mychailo Podoljak begleitet.
Die Gespräche finden in der belarusischen Grenzregion Gomel in der Nähe der zerstörten ukrainischen Atomanlage von Tschernobyl statt.
Die Ukraine hatte zunächst Friedensgespräche in Russlands Partnerland Belarus abgelehnt. Das Land beteilige sich an Kampfhandlungen gegen die Ukraine, sagte Selenskyj. Er sei offen für alle Orte, "von denen aus keine Raketen auf die Ukraine geschossen werden".
Später ging der Präsident dann doch auf das Angebot der Russen ein. "Ich glaube nicht an ein Ergebnis dieses Treffens, aber lasst es uns versuchen", sagte Selenskyj. Er versuche, den Krieg zu stoppen, solange es eine minimale Chance gebe. Daran dürfe kein einziger Ukrainer zweifeln, sagte Selenskyj.
Der belarusische Präsident Alexander Lukaschenko hatte am Sonntag eingeräumt, dass russische Truppen von seinem Land aus die Ukraine angegriffen hätten. Zwei Raketen seien abgefeuert worden, "weil Kiew drei bis vier Raketendivisionen an der Grenze" zu Belarus stationiert habe, sagte Lukaschenko Staatsmedien zufolge in Minsk.
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.