Kapitel 1910 Aktuell: Ukraine-Konflikt - Russland startet Invasion – Sondersendung live um 8:30 Uhr

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Der Ticker startet um 23:30 Uhr

  • 8:08

    Die Lage in der Ukraine entwickelt sich rasant und ist teils unübersichtlich. Die Separatisten haben inzwischen nach dem russischen Einmarsch in der Ostukraine die Einnahme von zwei Kleinstädten gemeldet.

    Die Behörden in Kiew bestätigten zugleich das Vordringen der prorussischen Kräfte auf das von ukrainischen Regierungstruppen kontrollierte Gebiet.

    Derweil meldet das russische Militär, die ukrainische Luftabwehr und Militärflugplätze seien ausgeschaltet worden. Das ist jedoch unbestätigt von der ukrainischen Seite, die ihrerseits den Abschuss von russischen Kampfflugzeugen melden.

    Auch erste Opfer soll es gegeben haben, heisst es von der ukrainischen Seite und in lokalen Medien. So soll es in der Hauptstadtregion um Kiew mindestens ein Toter gegeben haben.

    Das Twittervideo zeigt eine Explosion auf dem internationalen Flughafen der ukrainischen Stadt Iwano-Frankiwsk.

  • 7:48

    UNO-Generalsekretär António Guterres hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin aufgefordert, die Angriffe in der Ukraine einzustellen und dem Frieden eine Chance zu geben.

  • 7:38

    Die EU wird nach Angaben von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ratschef Charles Michel umgehend ein neues Sanktionspaket gegen Russland beschliessen. Dieses werde «massive und schwerwiegende Folgen» für das Land haben, teilten Michel und von der Leyen gemeinsam mit. Ein für den Abend geplanter Krisengipfel solle darüber beraten.

  • 7:22

    Nach Angaben des Generalstabs der ukrainischen Armee hat es einen Beschuss im Osten des Landes durch russisches Militär gegeben. Es gebe Angriffe von Gebieten und Siedlungen entlang der Staatsgrenze sowie auf mehreren Flugplätzen, teilte der Generalstab in Kiew mit.

    Die Aussagen werden durch zahlreiche Augenzeugenvideos in den Sozialen Medien und CNN-Bilder, die russische Panzerkolonnen zeigen, die an verschiedenen Orten über die Grenze fahren, teilweise bestätigt.

    Landungsoperationen des russischen Militärs in der südostukrainischen Stadt Odessa habe es nicht gegeben. Allerdings berichten auch hier deutsche TV-Korrespondenten von mehreren Explosionen.

    Unbestätigte Meldungen gibt es von ukrainischer Seite, dass russische Kampfflugzeuge abgeschossen worden sein sollen. Russland hat bereits dementiert und seinerseits verlauten lassen, die ukrainische Luftabwehr und Luftwaffenbasen würden ausgeschaltet.

    Das Twittervideo soll Explosionen in Charkow zeigen.

  • 7:10

    Putin begründet den aktuellen Angriff damit, dass Russland von den Separatisten-Republiken in der Ostukraine um Hilfe gebeten worden sei, ordnet der langjährige SRF-Russland-Korrespondent und heutige Auslandredaktor David Nauer ein. Das sei für Putin wichtig, dass er so formalistisch einen Grund vorgeben könne. Ausserdem stelle Putin den Angriff als russische Selbstverteidigung dar, weil sich die Ukraine geopolitisch gegen Russland gewendet habe.

    «Man hat das Gefühl, das Kriegsziel der Russen ist es, wie es aussieht, die ukrainische Regierung zu stürzen», sagt Nauer zur Frage, was noch kommen könnte. Es gebe Szenarien, dass die Hälfte der Ukraine inklusive der Stadt Kiew eingenommen werden sollen.

    Militärisch könnte es laut Nauer sein, dass es darauf hinausläuft, sodass die Regierung in Kiew abtreten müsste. Wie dieser Plan aufgehen solle, sei jedoch schwer zu sagen – denn jede Regierung Moskaus würde von der ukrainischen Bevölkerung als Besatzungsregime wahrgenommen werden.

  • 6:43

    Inzwischen gibt es mehr Meldungen von offiziellen Stellen über die Angriffe. Die ukrainische Grenzwache spricht von Angriffen von Russland, aber auch von Belarus und von der Krim aus.

    Korrespondenten der deutschen TV-Sender ZDF und ARD berichten von Panzerkolonnen, die über die Grenze rollen und auch davon, dass der Flughafen in Kiew von Raketen getroffen worden sein soll.

    In der Umgebung der Hauptstadt gellen die Sirenen. Das Verteidigungsministerium teilt mit, ukrainische Einheiten, militärische Kontrollzentren und Flugfelder im Osten der Ukraine seien unter intensivem russischem Beschuss. Das ukrainische Militär erklärt, die Luftwaffe versuche, eine russischen Luftangriff abzuwehren.

    Es gibt auch bereits viele Augenzeugenvideos von Explosionen und Rauchentwicklungen in verschiedenen Landesteilen der Ukraine.

    Auf dem Twittervideo hört man den Bombenalarm in der ukrainischen Hauptstadt.

  • 6:34

    Vertreter der 30 Nato-Staaten kommen wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine zu einer Krisensitzung zusammen. Die Beratungen des Nordatlantikrats in Brüssel sollten um 8.30 Uhr beginnen, teilte am Morgen eine Vertreterin Grossbritanniens mit. Aus Bündniskreisen hiess es, der russische Angriff ziele nicht nur auf die Ostukraine ab.

  • 6:25

    Die Europäische Flugsicherheitsbehörde EASA warnt Fluglinien davor, über die Ukraine zu fliegen. Innerhalb von 100 Nautischen Meilen (185 Kilometern) von der belarussisch-ukrainischen und der russisch-ukrainischen Grenze sollten Piloten «extreme Vorsicht» walten lassen.

    Derweil gibt es Meldungen aus Russland, dass der Inland-Flugverkehr an grenznahen Flughäfen zur Ukraine eingestellt wurde. Dies gelte bis zum 2. März, teilt die Luftfahrtbehörde Rosawiatsija mit. Betroffen sind unter anderem die Flughäfen in Rostow am Don, Krasnodar, Anapa, Woronesch und Stawropol. In Moskau wurden bis zum frühen Vormittag knapp 200 Flüge abgesagt oder waren mit Verspätung angekündigt, wie aus Online-Reisetafeln hervorging. Den Menschen werde «dringend» davon abgeraten, an die genannten Flughäfen zu kommen.

  • 6:16

    Der Deutsche Bundeskanzler Scholz meldete sich zu Wort und sprach von einem schrecklichen Tag für Europa.

    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verurteilt den Angriff Russlands auf die Ukraine. Die EU werde den Kreml zur Rechenschaft ziehen, erklärt sie. In diesen dunklen Stunden seien die Gedanken bei der Ukraine und den unschuldigen Männern, Frauen und Kindern.

    Der britische Premier Boris Johnson zeigte sich in einer Mitteilung entsetzt. Putin habe den Weg eines Blutvergiessens gewählt, mit dieser völlig unprovozierten Attacke.

    US-Präsident Joe Biden verfolgt die Entwicklung aus dem Lagezentrum im Weissen Haus. Biden hatte Putin schon in der Nacht vollumfänglich für die Eskalation verantwortlich gemacht.

  • 6:02

    Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat im ganzen Land den Kriegszustand ausgerufen. Das teilte er am Donnerstag in einer Videobotschaft mit. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte in der Nacht eine Militäroperation gegen das Nachbarland begonnen.

  • 5:55

    Um 8:30 Uhr folgt auf SRF 1 eine Sondersendung zum Krieg in der Ukraine. Die Sendung können Sie auch hier im Liveticker mitverfolgen.

  • 5:39

    Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat den russischen Angriff auf die Ukraine auf das Schärfste verurteilt. Der «rücksichtslose und nicht provozierte» Angriff bringe «die Leben zahlloser Zivilisten» in Gefahr, erklärte Stoltenberg.

    «Einmal mehr, trotz unserer wiederholten Warnungen und nimmermüden diplomatischen Bemühungen hat Russland den Weg der Aggression gegen ein souveränes und unabhängiges Land gewählt», erklärteStoltenberg. Die Ukraine ist bislang kein Mitglied des westlichen Verteidigungsbündnisses Nato.

  • 5:14

    Der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge hat Russland Raketenangriffe auf militärische Ziele in der ganzen Ukraine begonnen. Der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba spricht von einem «grossangelegten Krieg gegen die Ukraine».

    Es seien militärische Ziele in den Städten Kiew und nordöstlichen Charkiw mit Raketen angegriffen worden, wie die Nachrichtenwebsite «Ukrainska Pravda» unter Berufung auf einen Beamten des ukrainischen Innenministeriums berichtete.

    Reuters zufolge hörten Zeuginnen und Zeugen in Kiew eine Reihe von Detonationen. Auf Twitter kursieren derzeit unbestätigte Informationen und Videos, dass auch Explosionen in Mariupol östlich der Krim und Odessa östlich von Moldawien zu hören seien.

  • 5:01

    Russland hat nach Angaben von US-Präsident Joe Biden «vorsätzlich» einen «Krieg» gegen die Ukraine begonnen. Russland alleine sei verantwortlich für die dadurch ausgelösten Todesfälle und das menschliche Leid, erklärte Biden. Die USA und ihre Verbündeten würden Russland entschlossen dafür «zur Rechenschaft ziehen», erklärte er.

    Biden erklärte weiter, er werde die Situation im Laufe der Nacht in den USA weiter im Weissen Haus beobachten und von seinem Sicherheitsteam unterrichtet werden. Gegen Morgen in Washington wolle er sich dann wie bereits geplant mit seinen Amtskollegen aus der Gruppe der sieben wichtigsten Wirtschaftsnationen über die weitere Vorgehensweise beraten.

  • 4:14

    SRF-Russlandkorrespondentin Luzia Tschirky twittert, dass Explosionen in der ukrainischen Hauptstadt zu hören seien. Auch andere Journalistinnen und Journalisten schildern in Tweets, es seien Explosionen zu hören.

  • 4:04

    Wladimir Putin hat laut Nachrichtenagenturen eine «Militäroperation» in der Ukraine angekündigt. In einer Fernsehansprache sagte er: «Ich habe die Entscheidung für eine Militäroperation getroffen.» Er forderte das Militär in der Ukraine auf, «die Waffen niederzulegen».

    Diverse Staaten rechneten mit einer weiteren Eskalation in der Ukraine. Der französische UN-Botschafter Nicolas de Rivière sagte: «Es scheint nur der Anfang einer Eskalation zu sein. Wir erwarten weitere Schritte.» Ähnliches sagte auch der US-Aussenminister. Antony Blinken sprach von einer «unmittelbar bevorstehenden Invasion in die Ukraine».

    Putin spricht

    Legende: Russische Nachrichtenagenturen zitierten Putin mit den Worten, Russland könne Drohungen der Ukraine nicht tolerieren und warnte vor ausländischer Einmischung. SCREENSHOT

  • 3:51

    UN-Generalsekretär António Guterres hat vor einem möglichen russischen Einmarsch in die Ukraine an Moskau appelliert: «Präsident Putin, halten Sie Ihre Truppen davon ab, die Ukraine anzugreifen, geben Sie dem Frieden eine Chance. Zu viele Menschen sind bereits gestorben.»

    Guterres sagte dies bei der kurzfristig anberaumten Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates in New York. In diesen Minuten läuft dieses Treffen des UN-Gremiums und wird per Livestream auch übertragen, nachdem eine entsprechende Anfrage aus Kiew noch für heute angesetzt wurde.

  • 1:20

    Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat sich derweil in einer Videobotschaft geäussert. Er richtete sich darin auch russischsprechend direkt an die Bürgerinnen und Bürger Russlands und betonte, dass die Menschen in der Ukraine und seine Regierung den Frieden wollten.

    Weiter sagte Selenski, dass er versucht habe, direkt mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu telefonieren. Der Chef des Kremls sei aber nicht auf sein Gesprächsangebot eingegangen.

    Der ukrainische Präsident warnte, dass die aktuelle Eskalationsstufe der Beginn eines grossen Krieges auf dem europäischen Kontinent werden könnte. Ob Russland einen Krieg wolle, hänge nur von den Bürgerinnen und Bürgern der Russischen Föderation ab, so 44-jährige Selenski weiter.

  • 0:59

    Als Reaktion auf die Bitte der Separatisten um militärische Hilfe aus Russland hat die Ukraine den UNO-Sicherheitsrat gebeten, eine dringliche Sitzung zur Situation abzuhalten. Das schreibt der ukrainische Aussenminister auf Twitter. Er nennt die Schreiben der Separatistenführer «eine weitere Eskalation der Lage».

    Diplomatenkreise hatten der Deutschen-Presse-Agentur (DPA) mitgeteilt, dass das Treffen des UN-Gremiums nach einer entsprechenden Anfrage Kiews noch in der Nacht zum Donnerstag stattfinden soll. Später twitterte der Pressekanal von UNO-Generalsekretär António Guterres, Link öffnet in einem neuen Fenster, dass eine Sitzung um 3:30 Uhr zur mitteleuropäischen Zeit geplant sei.

  • 22:18

    Die Separatistenführer in der Ostukraine haben den russischen Präsidenten Wladimir Putin um militärische Hilfe gebeten. Die Chefs der Volksrepubliken Luhansk und Donezk hätten in Briefen um Beistand gebeten, um Angriffe von der ukrainischen Armee abzuwehren, teilte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge am Mittwochabend mit. Putin hatte ein militärisches Eingreifen in Aussicht gestellt, sollte er gefragt werden. Damit könnten sich bald erstmals russische und ukrainische Soldaten in dem seit acht Jahren dauernden Konflikt gegenüberstehen.