Histoquiz KW36: Marseille im September 1720

Vor 300 Jahren beginnt in Marseille der Prozess gegen Kapitän Chataud. Er wird für das Einschleppen der Pest nach Marseille und den Tod von bis zu 100.000 Menschen in Südfrankreich verantwortlich gemacht.
Im Frühling des Jahres 1720 kommt die Pest nach Marseille - zwei Jahre später ist mehr als jeder zweite Mensch in der Stadt tot
Im Frühling des Jahres 1720 kommt die Pest nach Marseille - zwei Jahre später ist mehr als jeder zweite Mensch in der Stadt tot. (Q)

Vier Seuchen hatte Marseille allein im 17. Jahrhundert zu bewältigen. Unterdessen wurden Schiffe, die aus gefährlichen Gebieten kamen, konsequent isoliert, Passagiere und Ladung wochenlang in Quarantäne geschickt, die Situation an Bord mit einem Gesundheitspass erfasst und bei Einreise durch eine Gesundheitsbehörde kontrolliert. Dennoch kommt es 1720 zum Ausbruch der Pest.

Warum? - Was ist passiert?

  1. Als sich die „Grand Saint Antoine" im Mai 1720 der Inselgruppe Frioul gegenüber dem Hafen von Marseille nähert, hatte sie "schlechtes Essen" an Bord. Dieses wurde Besatzung und Bevölkerung zum Verhängnis.
  2. Zunächst wurde ihre Ladung, dann die „Grand Saint Antoine" selbst auf Anordnung von Reichsverweser Jean-Jacques de Gérin vor der Insel Jarre verbrannt, wodurch sich die Pesterreger ausbreiteten.
  3. In den 280 Tonnen von Ballen aus Baumwolle hatten sich Flöhe eingenistet, die den Bazillus in sich trugen.
Die Lösung findet sich im Artikel auf Geo Epoche. Sobald Du sicher bist, spätestens aber am 1. September um 20 Uhr, kannst Du die richtige Antwort HIER ankreuzen. Viel Erfolg!

PS. Auch wenn Kapitän Chataud seine Schuld nicht eindeutig nachgewiesen werden kann, wird er bis 1723 im Gefängnisturm des Chateau d'If eingesperrt. Er ist bis zu seinem Tod 1728 von seiner Unschuld überzeugt.

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